Vereinsfahrt: Nordhausen 2011

Vereinsfahrt nach Nordhausen (22.-26.6.2011) … wir kommen im Sommer nochmal wieder

Eine Gruppe von Tauchern traf sich über das verlängerte Wochenende an Fronleichnam im thüringischen Nordhausen. Um es gleich vorweg zu nehmen, das Wetter hätte besser sein können, aber wir wollen nicht klagen, es hätte auch schlimmer kommen können. In Nordhausen stehen dem Taucher drei Seen zur Auswahl, die wir alle betaucht haben. Sie sind durch Kiesabbau entstanden.

Unser Domizil war das Tauchsportzentrum Nordhausen Tauchbasis „Sundhäuser See Nord“. Man konnte vom Zelt/von der Pension aus direkt in den nördlichen Teil des Sundhäuser Sees springen. Hier begannen wir mit dem Tauchen. Uns erwarteten die Wracks Charlotte I bis III, die mehr oder weniger gut zu sehen waren. Über Seegraswiesen und eine Hügellandschaft gelangt man zu den Booten. Unterwegs begegnen einem Flußbarsche, zur Zeit gleitet man durch Wolken mit Millionen an kleinen Wasserflöhen, auf dem Sandboden zwischen dem Gras wuseln Wasserasseln und an den Grashalmen klettern Garnelen (?) entlang.

Der Möwensee hat über 40 m Tiefe und präsentierte sich mit guten Sichtweiten. Er besticht durch klares, türkisfarbenes Wasser. Bewuchs gibt es hier weniger. Man gleitet über Sand- und Kiesdünen, ab und an ein Grünstreifen mit Seegras. Ich hatte die Impression über eine Wüste zu tauchen, erinnerte es mich doch an die libysche Wüste um die Oase Siwa (Ägypten).

Der Möwensee scheint ein Paradies für Flußkrebse zu sein. Dutzende auf einem Haufen, unter jedem Stein, in jedem Loch, in jeder Höhle – Flußkrebse! Nicht einer, nicht zwei, nein ganze Gruppen. Und auch hier wird der Taucher einfach ignoriert! Im Uferbereich gibt es etliche Bäume und Wurzeln, bewachsen mit langen Schleimalgen. Scheint die Sonne durch die Äste wirkt alles mystisch; wie Feenhaare, die sich sanft im Wind wiegen. Ebenfalls in Nähe des Ufers sind große Schwärme mit kleinen silbernen Fischen anzutreffen. Ab und an befindet man sich mitten im Pulk – eine ruckartige Bewegung und der Schwarm stobt auseinander. Dann spiegelt sich das Licht an den Fischkörpern und es funkelt silbrig. Fließende Bewegungen nach rechts, nach links, vor und zurück; einfach schön zu beobachten.

Am eindrucksvollsten war meine Begegnung mit einem kleinen Flußbarsch. Eine ganze Weile war er der kleine Buddy an meiner Seite, neugierig und gar nicht schüchtern. Mein großer Buddy schwamm vor uns…

Im Forellensee waren wir auf Einladung der Nordhäuser Wasserwacht. Sven sei an dieser Stelle herzlich dafür gedankt. Im Uferbereich des Sees wechseln sich verschiedene Pflanzen ab; darunter Krauses Leichblatt (Potamogeton Crispus L.), Armleuchteralgen, ein „Salatfeld“, und Seerosen. Letztere bieten von unten immer wieder faszinierende Ansichten. Neben den silbernen Fischschwärmen, Flußbarschen und Hechten wurde auch eine Schleie gesichtet. Von dem Kleingetier sind Libellen- und Köcherfliegenlarven erwähnenswert. Außerdem konnte eine Tasche mit verloren gegangenem Tauchpaß u.ä. geborgen werden.

Eine Besonderheit bilden die Süßwasserschwämme, die es hier in den Seen gibt. Beim ersten Anblick dachte man an Korallen. Das konnte aber nicht sein und man traute sich zunächst nicht, die anderen zu fragen. Die „Korallen“ sind Süßwasserschwämme, die sowohl am Seegrund als auch an Ästen wachsen.

Abends wurde der Grill angeworfen, um den Tag gemütlich ausklingen zu lassen. Es wurde von alten und neuen Taucherlebnissen berichtet und der 100. Tauchgang gefeiert. Wir verbrachten schöne Tage in Nordhausen, die viel zu schnell verstrichen. … aber wir kommen bestimmt wieder – im SOMMER, wenn es wärmer ist 😉