Vereinsfahrt Holland 2018

Tauchen in Zeeland

Tauchen und Holland! … da werden vielleicht einige den Kopf schütteln und sich südlicheren Gefilden zuwenden. Dennoch haben sich einige TSV-ler, verstärkt durch zwei Butzbacher auf den Weg gemacht, um die holländische Unterwasserlandschaft zu erkunden.

Zunächst haben wir in Mobilhomes des örtlichen Campingplatzes gewohnt, dessen Erreichen einige vor Probleme gestellt hat. Das Navi verkündete laut und deutlich „Sie haben Ihr Ziel erreicht“, aber da waren Wiesen und Felder und in der Ferne das holländische Wahrzeichen, eine Windmühle. Nix mit Campingplatz. Der befand sich nach einigem Suchen in der nächstfolgenden vom Kreisel abgehenden Straße. Tagsüber ist das kein Problem, aber wer in der Nacht ankommt, sucht halt etwas länger.

Da die Holländer weite Teile ihres Küstenvorlandes abgedeicht haben, ist die Gezeitenströmung an vielen Tauchplätzen nicht zu spüren, lediglich die Scheldemündung macht da eine Ausnahme, hier ist streng nach Gezeitentabelle zu tauchen.

Bei mäßiger Sicht und erfrischenden Temperaturen schwebten wir über einem vor Leben strotzenden Meeresboden. Wer Fische sucht, ist hier falsch, lediglich einige kleine Schollen und Drachenköpfe waren zu sehen, a b e r Krebse, spinnenartige Wesen, Garnelen und Hummer garniert mit den unterschiedlichsten Muscheln gab es in schier unvorstellbaren Mengen.

Ab Freitag gings aufs Boot. Die „Tertius“, ein umgebauter Tonnenleger bot uns allen ausreichend Platz und eine typisch holländische Hausmacherküche. Es gab lecker Deftiges… Vegetarier hatten da allerdings ihre Probleme.

Vom Boot aus konnten wir an Muschelzuchten tauchen. Das waren unendlich viele Bojen mit acht Meter langen Tauen, an denen Muscheleier/-embryonen (keine Ahnung wie Muscheln sich fortpflanzen) befestigt wurden und in vier Jahren heranwachsen. Wer nun denkt, dort waren Muscheln und nur Muscheln, irrt. Neben den Miesmuscheln befanden sich an den Tauen Krebse, Garnelen, Seescheiden, Seesterne und das ganze Getier, welches wir bereits zuvor bewundert hatten. Kurz, die Taue strotzten vor Leben, überall bewegte sich etwas, es krabbelte und kroch. Es hatte nicht den Anschein, als ob die Muscheln irgendwie betreut wurden, so daß hier eine biologisch einwandfreie Zucht vermutet werden konnte.

Der Nachttauchgang an einem Unterwasserhügel bot das gewohnte Bild, Leben ohne Ende, dazu ein paar freilaufende Hummer in Großportionsgröße. Der anschließende Sicherheitsstopp im Dunkeln mit Trocki war für den Einen oder die Andere herausfordernd, wurde aber nach kurzem Kampf gegen den Auftrieb bewältigt.

Bei einem Nachttauchgang an der Zeelandbrücke konnte ein weiterer Brückenpfeiler erkundet werden, deutlich tiefer als der von Land aus erreichbare. Auch hier wimmelte es von Leben.

Fazit:  Tauchen in Holland ist nicht eintönig, ganz im Gegenteil. Und wer Hummer, Schnecken, Seesterne und Krebse schauen möchte, ist hier genau richtig.

Jochen